Gedichtezauber

Gedichtezauber

Vergangenheit - Gedicht, geschrieben und gesprochen von Claudia Solbach

Audio herunterladen: MP3 | AAC | OGG | OPUS

VERGANGENHEIT

Vergangenes wird zur Geschichte …
nicht alles geht dabei verloren.
In Büchern wird davon geschrieben …
was die Menschen früher trieben.
Erzählen von Glück und von Verderben …
die Erinnerung wird so nicht sterben.
Die Zeit bleibt flüchtig wie der Wind …
niemand bleibt ewig darin nur Kind.
Jeder Tag versinkt in die Ewigkeit …
reicht die Hand der Vergangenheit.
Die Zeit trägt alles davon …
in wirbelndem Spiel.
Selbst wenn es noch vor dir liegt ...
das ersehnte Ziel.
Alles kommt und vergeht …
was es auch sei.
Drum nutze die Zeit ...
und sei klug und weise dabei.

©Text und Bild: Claudia Solbach

Der Baum - Gedicht, geschrieben und gesprochen von Claudia Solbach

Audio herunterladen: MP3 | AAC | OGG | OPUS

Der Baum

Pflanze auch du einen Baum …
gib der Natur mehr Lebensraum.
Gen Himmel wird er streben …
wenn wir ihm Liebe geben.

Bäume viele Geschichten bewahren …
bleib still, um sie zu erfahren.
Naturgeister kann man dann seh`n …
bleibt man achtsam vor ihnen steh`n.

Viele Tiere haben dort ein Heim …
manche davon sogar ganz klein.
Eichhörnchen dort Nester bauen …
gern genüsslich an Eicheln kauen.

Auch dein Baum wird einmal groß …
auf einer Seite etwas bemoost.
Geschichten wird auch er bewahren …
im Lauf der Zeit von vielen Jahren.

Er spendet Schatten an heißen Tagen …
lässt uns dabei ein Tänzchen wagen.
Wenn wir die Natur nicht ehren …
werden wir uns bald selbst zerstören.

© Claudia Solbach

E-Book - Gedicht, geschieben und gesprochen von Birgit Kretzschmar

Audio herunterladen: MP3 | AAC | OGG | OPUS

E-Book

Nachts liegst Du wach in Deinem Bett
und denkst bei Dir: ‚Es wäre nett,
ich hätte jetzt mein Buch zur Hand,
das ich besonders spannend fand.
Jedoch das Nachttischlampenlicht
stört meinen Schatz, drum les ich nicht …’
Und außerdem, fällt Dir noch ein,
erschien Dir auch die Schrift zu klein …

Dann plötzlich kommt Dir die Idee:
‚Ich hab doch Bücher, die mit E…!
Da stell ich Licht und Größe ein,
wie’s mir am besten passt. Wie fein!
Mein Königreich ist jetzt das Ding,
denn da sind viele Bücher drin,
die les ich nun nachts, Satz für Satz!’
Und neben Dir schläft tief Dein Schatz.

© Birgit Kretzschmar

Der elfte Monat - Gedicht, geschrieben und gesprochen von Dorit Gäbler

Audio herunterladen: MP3 | AAC | OGG | OPUS

Der elfte Monat

Der Tag war nass, es war ja auch November.
Und alle bunten Blätter lagen grau in grau.
Und dennoch zog’s mich nicht in fremde Länder.
Ich bin zufrieden mit mir, ist der Tag auch rau.

Das Glück lässt sich nicht halten, nicht erzwingen
und dennoch wurde reichlich mir zuteil.
Ich fühl’ es oft, in ganz, ganz kleinen Dingen,
kein seid’ner Faden, aber auch kein Seil.

Und mit dem Neigen meiner schönen Tage
erkenne ich, was alles ich erhielt.
Ja, ich bin glücklich heute, keine Frage,
und hoffe, dass das bis zum Ende gilt.

©Dorit Gäbler
Alle Rechte liegen bei der Autorin.

Unmoralischer Verbesserungsvorschlag - Gedicht, geschrieben und gesprochen von Dorit Gäbler

Audio herunterladen: MP3 | AAC | OGG | OPUS

Unmoralischer Verbesserungsvorschlag

Es wohnen, ach, zwei Seelen
Bei jedem Kuss in meiner Brust:
Die eine rät mir: Lass das sein!
Die andre rät zur Lust.

Nun hör ich dich schon sagen:
Moralisch streng ist deine Art –
Das straft mich selber Lügen:
Mich stört doch nur dein Bart!

Genau gesagt: Die Stoppeln,
die kratzen sich bei mir nicht ein,
die tun genau das Gegenteil,
ich sehe aus – zum Schrei’n!

So viele schöne Stellen,
die ich zu Küssen streng verbot,
wenn ich dich suchen ließe,
wär’ mein Gesicht nicht feuerrot.

So bring’ ich meiner glatten Haut
Als Opfer die Moral zum Schluss:
Oh, komm mit deinen Stoppeln
und gib mir einen Kuss!

© Dorit Gäbler

Alle Rechte liegen bei der Autorin.

Liebe und Glas - Gedicht, geschrieben und gesprochen von Dorit Gäbler

Audio herunterladen: MP3 | AAC | OGG | OPUS

Liebe und Glas – wie leicht bricht das

In Liebe zu versinken,
wie in ein schönes Glas,
nur immer trinken, trinken,
oh, wie berauscht mich das.

Doch immer neu zu füllen
Das Glas bis an den Rand,
die Sehnsucht stets zu füllen,
ist mir noch unbekannt.

In Liebe ganz versinken,
wird Last das schöne Glas.
Ich kann nicht immer trinken,
weil ich’s sonst fallen lass’.

© Dorit Gäbler
Alle Rechte liegen bei der Autorin.

Morgens - Gedicht, geschrieben und gesprochen von Dorit Gäbler

Audio herunterladen: MP3 | AAC | OGG | OPUS

Morgens

Morgens, wenn die Gräser trinken
Während ich auf nackten Sohlen
Über unsre Wiese gehe
Einen Becher Tau zu holen

Morgens, wenn die Tagesstunden
So verlocken, sie zu nutzen
Wenn Ideen und Verse sprudeln
Brauch’ ich nichts, um mich zu putzen

Morgens bin ich voller Lüste
Zu verschwenden, zu entdecken
Fühl’ mich jung und voller Leben
Das versuch ich einzuwecken

Was am Abend ich dann brauche
Euch zu wärmen Herz und Hand
Lass’ ich strömen, lass’ ich senden
Glücklich, wenn ihr es erkannt

© Dorit Gäbler

Alle Rechte liegen bei der Autorin

Seifenblase - Gedicht, geschrieben und gesprochen von Dorit Gäbler

Audio herunterladen: MP3 | AAC | OGG | OPUS

Seifenblase

Bei manchen Männern weiß ich in Sekunden:
Wenn du noch länger bleibst, kommst du so schnell nicht los.
Bei manchen Männern lockt mich, zu erkunden:
Ist da was Echtes, oder liefern sie nur Shows.

Und wenn ich merke, da ist nur Routine
und es wird aufgerissen, was sich nur ergibt,
dann avisiere ich mit hingeriss’ner Miene,
dass es sich lohnt, dass man sich augenblicklich liebt.

Und wenn es klappt, und er ist mächtig in Ekstase,
dann brech’ ich ab und sage so, dass er versteht:
Du bist so hohl wie eine Seifenblase,
die aufblüht,
schillert
und vergeht …

© Dorit Gäbler

Alle Rechte liegen bei der Autorin

Hutgedicht - geschrieben und gesprochen von Birgit Kretzschmar

Audio herunterladen: MP3 | AAC | OGG | OPUS

Hutgedicht

Der Wind will heut die Menschen necken,
was locker sitz: zack – weg - verstecken.

'nem ältren Herrn klaut er die Mütze,
die landet prompt in einer Pfütze.
Die Mütze riss dem armen Tropf
er gradewegs von seinem Kopf.

Dann bläht er wieder seine Wangen…
und nun muss meinen Hut ich fangen!
Denn diesen wedelte ne Böe
soeben fort und in die Höhe,

Sie trug ihn immer weiter fort,
bestimmt drei Meter noch! Sieh, dort!
Hab mich, so flink ich konnt, gebückt,
jedoch es ist mir nicht geglückt!

Ich muss nun noch 'was schneller laufen.
Verflixt, es ist zum Haare raufen!
Ich laufe von links nach rechts hinüber.
Da liegt eine Wurzel, ich stolpere drüber

und fall doch glatt auf meinen Po!
'Zum Glück noch heile!' denk ich froh.
„Mein Hut, du kannst nicht ewig fliegen!
Pass auf, gleich werde ich dich kriegen!“

Ein Hund sieht meinem Treiben zu,
läuft seinem Frauchen weg. Im Nu
hat er mein Ziel auch schon erreicht,
den Hut in ner Pfütze eingeweicht,
anstatt ihn mir zurück zu bringen.

Der Teufel steckt heut in den Dingen!
Sein Frauchen ruft ihm zu: „Sei gut
und komm hierher mit diesem Hut!“

Mein Po tut weh, mein Hut ist nass.
Der Herbstwind hat dran seinen Spaß.
Kaum legt der Hund mein Hütchen nieder
Kommt neuer Wind und will ihn wieder

auf eine andere Stelle treiben.
Der Hund schnappt zu: ‚Musst bei mir bleiben!’
Sein Frauchen ruft: "Ach Balduin!
Sieh dir das an! Jetzt ist er hin!"

Ich geh hinüber zu den Zweien.
"Sie müssen meinem Hund verzeihen...
Er ist ja sonst von Herzen gut!
Doch leider hat er Ihren Hut..."

Mein Hut ist völlig ramponiert,
das habe ich nun schon kapiert.
Ich sag zum Frauchen: "Schwamm darüber!“
Und zu dem Hündchen: „Bist ein Lieber!"

Werd ich nen neuen Hut erstehen,
werd ich auf Nummer sicher gehen.
Dann mach ich´s wie die Fraun von Adel
und steck den Hut fest mit 'ner Nadel!

© Birgit Kretzschmar / 2019

Über diesen Podcast

Hier werden einige Gedichte und Lyrische Texte vorgetragen, die auf der Facebookseite Gedichtezauber vorgestellt wurden.

von und mit Team Gedichtzauber und Gastschreiber*innen

Abonnieren

Follow us