Es war der 17. November 2019, als Christel Hasse ihr Gedicht "Dolch aus Eis" auf der Facebookseite Gedichtezauber mit den Worten vorstellte:
"...Ich war tatsächlich lange am Überlegen, ob ich dieses Gedicht heute hier überhaupt zeige.
.. aber (ein kurz zuvor gezeigtes Gedicht von Chistian Hübner) hat mich letztendlich davon überzeugt, manchmal einfach ohne Trauer auf Scherben zurückzusehen und etwas daraus zu machen.
Dieses Gedicht ist eigentlich ein Liedtext - deshalb auch der Refrain - aber ich habe es genau so gelassen, wie ich es geschrieben habe. Eigentlich war es als Songtext für eine traurige Ballade gedacht, aber leider hat sich auch dies zerschlagen ... nun ist es halt hier zu lesen.
Mit lieben Grüßen für Euch, Christel"
Nun - jetzt - nach Jahren, ist doch noch eine Ballade mit diesem Text entstanden:
Dolch aus Eis
Ich will’s nicht, doch zieht’s mich weit zurück
und oft auch nur ein kleines Stück.
Erinnerungen, die ich gar nicht will!
„Mein Kopf, mein Herz! So seid doch still!“
Wie klein ich war, wie hilflos doch,
alles versank in einem tiefen Loch.
Ängste, Träume oder der Wunsch nach Glück,
alles zerbrach unter diesem strafenden Blick.
Refrain:
Hör meine Worte, hör mein Flehen!
Warum willst Du all das nicht sehen?
Hast all meine Gedanken und Gefühle ignoriert,
hast mich und mein Leben abserviert.
Tränen liefen über meine Wangen, so heiß,
doch Dein Desinteresse traf mich wie ein Dolch aus Eis.
Die Welt dreht sich weiter und auch die Zeit,
viele Hoffnungen und Gedanken, zu so vielem bereit.
Aber was ich auch sage, es interessiert doch nicht,
fühle mich weniger noch als ein kleines Licht.
All meine Worte, wie gut auch gemeint,
egal wie sehr meine Seele auch weint,
sie versickern trotzdem einfach im Sand.
Diese Ignoranz bringt mich um meinen Verstand.
Immer wieder ist es das gleiche Spiel,
da sind Menschen, die mir bedeuten viel,
doch all meine Worte sind immer egal,
meine Wünsche und Gefühle werden zur Qual.
Ist’s kein Interesse oder kein Respekt?
Ich spüre, wie meine Seele langsam verreckt.
Mein Herz, es schreit, mein Kopf explodiert,
aber immer noch werde ich abserviert.
Will ihn durchbrechen, den Teufelskreis,
will helfen mit allem was ich weiß,
will da sein für die, die mir wichtig sind,
doch fühl ich mich wieder wie das kleine Kind,
denn Gleichgültigkeit trifft mich erneut,
meine Worte sind vom Wind zerstreut.
Will ihn doch schmelzen, den Dolch aus Eis,
wenn ich auch das Wie nicht weiß.
© Christel Hasse
Vertonung von GoHi. Mehr von ihm in seinem Podcast Echos der KI: